Digitales Tagebuch führen, Erfolgsjournal, Dankbarkeitstagebuch - Schreiben kommt wieder in Mode. Wir bringen unsere Gedanken, Erlebnisse und Gefühle auf ein Blatt Papier und können mit den geschriebenen Worten arbeiten. Ein wichtiges Instrument in der Selbstreflexion.
Wer sich auf dem Papier emotional erleichtert, entlastet die eigene Seele. Das Wohlbefinden steigt und der innere Druck schwindet. Schon lange ist bekannt, dass sich die psychologischen Effekte durch das Schreiben positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Warum schreiben gut ist und wie du dir diesen Effekt mit einem digitalen Tagebuch zunutze machen kannst, das erfährst du in diesem Beitrag.
Welche Wirkung hat das Schreiben?
Schreiben entlastet. Wenn wir mit unseren Emotionen und Gefühlen nicht in den Dialog treten, kann es dazu führen, dass sich diese Gefühle aufstauen und die innere Belastung steigt. Eine negative Gemütslage und Gedankenschleifen folgen.
Bei schmerzvollen Erlebnissen können wir das Erlebte viel leichter verarbeiten, wenn wir die Emotionen zum Ausdruck bringen und "freilassen". Gespräche mit Menschen können hier ein super Ventil sein. Was aber, wenn wir uns anderen nicht anvertrauen können oder wollen?
Da, wo diese*r Gesprächspartner*in fehlt, kommt das Tagebuch ins Spiel. Ein Tagebuch kann hier ein intimes Gespräch ersetzen. Indem wir schreiben, geben wir unseren Gefühlen Raum und können sie verarbeiten. Wir setzen uns mit den Themen auseinander, die uns im Inneren beschäftigen. Das können Ängste oder Wünsche sein, aber auch Erlebnisse und Erfahrungen. Ein Tagebuch muss kein Zufluchtsort ausschließlich für schlechte Zeiten sein, du kannst natürlich auch positive Erlebnisse darin teilen, wie Erfolge, Learnings, Glücksmomente.
Durch das Formulieren bahnen sich die Gedanken in strukturierter Weise einen Weg an die Oberfläche. Das Schreiben macht das Unsichtbare sichtbar. Mit den geschriebenen Worten kann dann gearbeitet werden. Du kannst sie erneut lesen, sie analysieren und dadurch wiederkehrende Muster erkennen und aufbrechen. Ein Tagebuch ist ein essenzielles Instrument zur Selbstreflexion.
Schreiben ist eine Form des Selbstausdrucks
Da wir nur für uns schreiben, können wir so ehrlich sein, wie es nur geht. Wo im Dialog mit anderen Menschen Gefühle der Scham oder Verlegenheit unsere emotionale Ausschüttung ausbremsen könnten, verspüren wir gegenüber Papier wenig Verlegenheit. Das führt dazu, dass wir in einen sehr ehrlichen und direkten Dialog mit uns selbst treten und Dinge schneller aufarbeiten können.
Weiterhin kann die Verwandlung negativer Erlebnisse in einen geschichtlichen Kontext dem Ganzen einen neuen Sinn verleihen. Als Regisseur seiner eigenen Geschichte, die Dinge mit Abstand zu betrachten, kann den Erlebnissen einen neuen Hintergrund geben.
Regelmäßiges Schreiben hilft dir dabei, deine Gedanken- und Gefühlswelt besser zu verstehen und dich mit ihr auseinanderzusetzen. Bei diesem Prozess lernst du dich zwangsläufig besser kennen und legst wichtige Grundsteine für deine Selbstreflexion.
Was ist ein digitales Tagebuch?
Wie bei einem analogen Tagebuch aus Papier, machst du dir in einem digitalen Tagebuch ebenfalls Notizen - aber eben digital. Das kann auf einem Laptop, Computer, mit einer App auf dem Smartphone passieren oder eben mit einem digitalen Tagebuch auf deinem Tablet oder iPad.
Falls du die Funktionsweise von digitalen Planern noch gar nicht kennst, dann erfährst du in diesem Blogbeitrag, wie sie genau funktionieren. Digitale Planer sind PDF-Dateien, die mit Hyperlinks funktionieren. Bei solchen Planern hast du die Vorteile der Digitalisierung in Kombination mit der analogen Welt des handschriftlichen Schreibens.
Du nutzt digitale Planer auf deinem Tablet/iPad in Kombination mit einem Stift. Du kannst digitale Planer auch auf deinem PC oder Laptop nutzen, ohne Stift, aber dann fällt natürlich die handschriftliche Komponente weg. Gerade beim digitalen Tagebuchführen ist das für mich der größte Vorteil! Dadurch kann ich mein Tagebuch digital auf meinem iPad mit einer Notizen-App wie GoodNotes nutzen und es - wie in der analogen Planung - handschriftlich führen.
Warum Tagebuch digital führen?
Dadurch, dass du das digitale Tagebuch auf deinem Tablet oder iPad nutzt, sparst du viel Papier! Papierplaner werden meist nur einmal benutzt und wandern dann in den Müll. Das digitale Tagebuch ist undatiert und du kannst es jedes Jahr erneut benutzen. Du hast einmalige Anschaffungskosten und sparst Papier.
Das digitale Tagebuch funktioniert mit Hyperlinks. Oben in der Seitenansicht stehen die Monate Januar bis Dezember und darunter die jeweiligen Tage des Monats. Wenn du zum Beispiel die Tagesseite vom 14. Februar aufrufen möchtest, dann klickst du auf den Monat Februar und dann auf die 14. Dann öffnet sich sofort der jeweilige Tag.
Für jeden Tag steht dir eine Seite zur Verfügung. In einem digitalen Planer kannst du aber jede Seite beliebig oft duplizieren. Wenn du also mehr Platz für deine Notizen benötigst, dann kannst du die Seite einfach kopieren und dahinter nochmals einfügen. Platzmangel gibt es in der digitalen Planung nicht.
Fülle dein digitales Tagebuch mit Fotos, Zitaten, Stickern und sonstigen Ideen! Angenommen du sitzt morgens am Frühstückstisch und möchtest den Moment in deinem Tagebuch festhalten, dann kannst du mit deinem Tablet oder iPad ein Foto aufnehmen und es in das Tagebuch einfügen. Auch zuvor geschossene Fotos kannst du einfügen, verschieben, zuschneiden.
Für die Lineatur kannst du dich zwischen liniert, kariert, gepunktet und blanko entscheiden. Weiterhin gibt es das Tagebuch in Weiß, Creme oder mit schwarzen Seiten. Digitale Planer in Dark Mode sind mit einer weißen Handschrift echt fetzig, aber das ist natürlich Geschmackssache. Schwarze Seiten sind vielleicht angenehmer für die Augen.
Digitale Sticker, die du für dein Tagebuch nutzen kannst, sind kreative Highlights in der Planung. Damit zu arbeiten, macht Spaß und sorgt für Abwechslung. Diese Sticker habe ich speziell für das Tagebuch führen entwickelt - in Blau-Tönen und in Creme-Tönen.
Was kommt alles in ein Tagebuch rein?
Die kurze Antwort: alles, was dich bewegt. Ein Tagebuch ist nicht nur etwas für schlechte Tage. Ebenso positive Erlebnisse, Gefühle, Gedanken sollten rein, weil du dann zwangsläufig über deine Erfolge und positiven Momente im Leben nachdenkst, und das kann dir Aufschwung geben.
Hier siehst du ein Beispiel eines Tagebucheintrags. Ich habe die Situation mit meinem Welpen beschrieben und was ich aus den wenigen Wochen, seitdem ich ihn habe, gelernt habe. Für mich kommt alles in mein Tagebuch rein, was mich bewegt. Das können positive, aber auch negative Gedanken/Erlebnisse sein. Dennoch versuche ich immer mit positiven Gefühlen die Zeilen "abzuschließen". Wenn jetzt etwas passiert ist, was mich emotional aufwühlt, dann beende ich den Tagebucheintrag mit einer Dankbarkeitsübung. Darüber nachzudenken, wofür man dankbar ist, rückt wieder die kleinen positiven Dinge ins Blickfeld, die oftmals übersehen werden.
Digitales Tagebuch führen - wie geht das?
✏️ Was brauche ich?
Um die Vorteile eines digitalen Tagebuchs voll ausschöpfen zu können, empfehle ich dir, das Tagebuch auf deinem Tablet/iPad in Kombination mit einem Stift für handschriftliche Notizen zu nutzen. Des Weiteren benötigst du eine Notizen-App für dein Betriebssystem. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Notizen-Apps, in diesem Blogbeitrag erfährst du mehr darüber. Da ich iOS-Nutzerin bin, fiel die Wahl auf GoodNotes. Tolle App und super intuitiv!
✏️ Wie oft?
Ich empfehle dir, regelmäßig in dein Tagebuch zu schreiben, damit du die positiven Effekte des Schreibens auch wirklich spüren und für deine Selbstreflexion nutzen kannst. Mit regelmäßig meine ich, jeden Tag, bestenfalls zu einer bestimmten Zeit. Es gibt immer Tage, an denen nicht so viel Zeit zur Verfügung steht - das ist okay. Es geht nicht darum, dass du jeden Tag einen Roman verfassen sollst, es geht hier wirklich um Kontinuität! Mache es dir zur Gewohnheit, regelmäßig zu schreiben. Es hilft hier besonders, wenn du dir dafür eine fixe Uhrzeit setzt und dein Tagebuch an einem bestimmten Ort bereitliegt, sofern du dein Tablet oder iPad nicht tagsüber für andere Zwecke benötigst. Wenn es zu deiner festen Routine geworden ist, wirst du feststellen, dass es dir viel leichter fallen wird, täglich in dein Tagebuch zu schreiben.
Mögliche Orte & Zeiten sind:
- Direkt morgens nach dem Aufstehen
- Beim Morgenkaffee
- Beim Frühstück
- Auf dem Weg zur Arbeit/Uni/Schule
- In der Mittagspause
- Direkt vor dem Zubettgehen
✏️ Worüber möchtest du schreiben?
Worüber möchtest du schreiben? Was bewegt dich? Es gibt verschiedene Zwecke, wofür du ein Tagebuch nutzen kannst. Persönliches Tagebuch, Reisetagebuch, Dankbarkeitstagebuch, Erfolgsjournal, therapeutisches Tagebuch, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Schreibe über alltägliche Gedanken und Erlebnisse oder betreibe täglich Dankbarkeit, um die positive Energie mitzunehmen. Erfolgsjournals sind super geeignet im Aufbau für mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, um dir deine Erfolge bewusst zu machen. Denn gerade Menschen mit wenig Selbstvertrauen neigen dazu, die eigenen Ergebnisse kleinzureden. Oder du bist viel am Reisen. Reisetagebücher sind wertvoll, denn Erinnerungen an Erlebnisse verblassen, Tagebücher nicht.
Die meisten Tagebücher stammen von meinen Backpacking-Trips, als ich viel unterwegs war. In meine Reisetagebücher kam alles rein, was mich auf meiner Reise bewegte: Erlebnisse, Gedanken, Zitate, Fotos. Es sind wahnsinnig tolle Erinnerungsstücke!
✏️ Schreibblockaden lösen
Es kann immer vorkommen, dass du beim Schreiben blockierst. Das ist völlig okay und kann auch mit inneren Überzeugungen zusammenhängen. Was für jüngere Menschen normal sein kann, kann einen Erwachsenen vor einer Herausforderung stellen. Da ist es wichtig, dass du dich nicht unter Druck setzt. Setze dich erst an dein Tablet und Stift, wenn du dich entspannt und bereit für die Introspektion fühlst. Das kann morgens nach dem Aufstehen, abends vor dem Zubettgehen oder auch an einem anderen Ort, zum Beispiel in der Natur sein.
Formuliere aus Worten eine Geschichte. Falls dir das Schreiben von zusammenhängenden Sätzen zu Beginn schwerfällt, dann probiere es mit einzelnen Worten in einer Mindmap. Sie können nach und nach in ein Gesamtbild gebracht werden. Denke nicht zu sehr darüber nach, in welche Form du deine Gedanken bringen musst, sondern schreibe, um zu schreiben.
✏️ Fragen formulieren
Vielleicht helfen dir Fragen, um im Schreibflow zu bleiben! Dann kannst du auch täglich mit einer Frage starten: Wie geht es mir heute? Wofür bin ich dankbar? Was erhoffe ich mir vom heutigen Tag? Was habe ich gestern gelernt?
Solche Fragen können ein roter Faden sein und dir das Tagebuchschreiben erleichtern. Du kannst auch zweimal in das Tagebuch schreiben und dir feste Strukturen überlegen. Morgens kannst du dir 3 Dinge überlegen, für die du dankbar bist und so mit positiver Energie in den Tag starten. Abends kannst du die Zeit für eine kurze Tagesreflexion nutzen und dich fragen, was heute gut und was weniger gut lief.
✏️ Sich selbst erkennen
Das Schreiben fördert die Auseinandersetzung mit sich selbst und führt langfristig dazu, sich selbst besser kennen und verstehen zu lernen. Ein digitales Tagebuch zu führen, könnte zu einem wichtigen Bestandteil deiner Selbstreflexion werden. Wenn du dich mehr und mehr mit dir selbst befasst, lernst du dich kennen, deine Stärken, deine Schwächen. Das führt zwangsläufig zu mehr Ausgeglichenheit, Selbstvertrauen und Resilienz.
Weiterführende Informationen:
https://www.apotheken-umschau.de
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